In diesem Jahr verlängerte die Freiwillige Feuerwehr Erbshausen-Sulzwiesen ihr traditionelles Sommerfest um einen Ehrenabend. Der Grund: Wegen der Corona-Pandemie staute sich die Würdigung langjähriger Verdienste an. Die Ehrungen sollten sich nicht länger anstauen.
Zu ihrem Ehrenabend hatten die Vorstände Gerhard Schraut-May und Christian Hartmann sowie Kommandant Thomas Janousch und sein Stellvertreter Kreisbrandmeister (KBM) Christian Kordmann Ehrengäste eingeladen. Gekommen waren Landrat Thomas Eberth, SPD-Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib, Bürgermeister Bernd Schraud und Mitglieder des Gemeinderats sowie aus der Kreisfeuerwehrführung Kreisbrandrat Michael Reitzenstein und die KBM Sven Hoveling und André Ziegler.
Die große Festgemeinschaft wurde schon beim Gottesdienst mit Augustinerpater Romuald Grzonka in der Kirche St. Albanus sowie beim Festzug zum Festgelände deutlich. Hier zog die örtliche Musikkapelle unter der Leitung von Jörg Rath voraus. Mit dabei waren Kameraden der Ortsteilfeuerwehren aus Hausen und Rieden sowie aus den Nachbardörfern Hilpertshausen und Gramschatz. Zudem gaben Vertreter der Ortsvereine und Ortsverbände ihren Florianjüngern die Ehre.
Bevor Vorstand Schraut-May auf die mittlerweile 148-jährige Vereinsgeschichte seit der Gründung im August 1875 einging und die Ehrungen durchgeführt wurden, gab es ein typisch fränkisches Essen, das Ignaz Beck, Georg Lanig, Thomas Ringelmann und Bruno Strobel in riesigen Pfannen zubereitet hatten.
Im Moment freuen sich die Erbshausener besonders über die 20 jungen Menschen, die in die Jugendfeuerwehr eingetreten sind. Kommandant Janousch verwies auf die „grandiose Leistung“ von Jugendwart Denis Flügge und dessen Team.
In seiner Festrede ging er auf die 365-7-24-Dauereinsatzbereitschaft sowie auf das hohe Niveau der Ausbildungen und Übungen ein. Er kritisierte die unverständlichen Angriffe einiger Mitmenschen auf den Rettungsdienst und wünschte unter dem „Stichwort Feuerwehrrente“ ausreichend Anerkennung des Staates und der Gesellschaft.
„Auf die Feuerwehr ist Verlass“, bedankte sich Bürgermeister Schraud für den Dienst am Nächsten, für alle Einsätze und Übungen, für den Mut und für die Leidensfähigkeit der Ehrenamtlichen. „Eine Gemeinschaft braucht Menschen, die helfen und anpacken“, würdigte Landrat Eberth die Vereinsmitglieder und auch Landtagsabgeordneter Halbleib sprach von Respekt, Anerkennung, Solidarität und Idealismus.
Die Staatlichen Ehrungen übernahmen Landrat Eberth und Kreisbrandrat Michael Reitzenstein. Rainer Keller, Peter Issing und Günther Schraut wurden für ihren 40-jährigen aktiven Dienst geehrt. Seit 25 Jahren leisten Christian Hartmann, Florian Holzinger, Jürgen Keupp, Frank Sammeth und Marco Walter aktiv und ehrenamtlich Dienst für ihre Mitmenschen.
Die Verantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr Erbshausen-Sulzwiesen bedankten sich zudem bei mehreren Mitgliedern für ihre Treue und würdigten Vereinszugehörigkeiten von 25, 40 und 50 Jahren. Eine besondere Ehre wurde Hermann May zuteil. Er ist seit 70 Jahren Mitglied im örtlichen Feuerwehrverein.
Vor den Grußworten von Christian Kraft für die anwesenden Feuerwehrvereine und von Jörg Rath für die Ortsvereine gab es eine Überraschung. Zwei Männern wurde „in Würdigung hervorragender Leistungen im Bereich des Feuerwehrwesens“ das Silberne Ehrenkreuz am Band des Kreisfeuerwehrverband Würzburg e.V. verliehen. Beide waren außerordentlich gerührt von dieser für sie unvorhergesehenen hohen Ehre.
Kamerad Bruno Strobel ist seit 1974 aktives Mitglied. Er war sechs Jahre stellvertretender Vorsitzender und zwölf Jahre Vereinsvorsitzender und gilt als Bindeglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Erbshausen-Sulzwiesen. Es zeichne ihn aus, dass er „zuverlässig anpackt, wo er gebraucht wird“. Zudem trage er dazu bei, „dass es bei unseren Feuerwehrveranstaltungen immer etwas Gescheites zu essen gibt.“
Kommandant Thomas Janousch unterstützt außerordentlich den Kreisfeuerwehrverband Würzburg. Er half viele Jahre beim Landkreiszeltlager und weiteren Veranstaltungen der Jugendfeuerwehr mit und stehe jederzeit für Ausbildungsveranstaltungen und weiteren Aktivitäten zur Verfügung. Darüber hinaus ist er bei Aktionen der Kreisbrandinspektion aktiv. Beispielsweise überführte Janousch gespendete Fahrzeuge nach Polen oder transportierte Hilfsgüter nach Rumänien. Er ist Vertreter der Kommandanten im Inspektionsbereich Nord/Ost und Mitglied im Verbandsausschuss der Kreisfeuerwehr.