Das Flugzeug für die Überfliegungen im Rahmen des Erdwärme-Projekts der N-ERGIE ist in Franken angekommen. Das Spezialflugzeug wird – wie bereits angekündigt – das Stadtgebiet von Nürnberg und angrenzende Landkreise rund zehn Tage lang linienförmig abfliegen und vermessen.
Die genauen Termine werden kurzfristig bekannt gegeben. Aufgrund von Änderungen im Flugplan und aus technischen Gründen haben sich die Flüge in den März verschoben.
Ziel der Messflüge ist es, geophysikalische Informationen über die Eigenschaften des Gesteins unter der Erde zu sammeln und das Potenzial für die Nutzung von umweltfreundlicher Erdwärme für Nürnberg zu erforschen.
Das Flugzeug vom Typ Basler BT-67 – eine umgebaute DC-3 – ist mit einer speziellen Technologie ausgestattet, die es ermöglicht, Schwerefelder zu erkennen und zu messen, die man sonst nicht sehen kann. Die Untersuchung sammelt Informationen zur Erstellung geologischer Karten. Diese Karten werden für die Bewertung des geothermischen Energiepotenzials in dem Gebiet verwendet.
Die Flüge in einer Höhe von mindestens 300 Metern finden täglich – auch am Wochenende – zwischen 7 und 19 Uhr statt. Schlechtes Wetter kann die Flüge allerdings verzögern. Das Verfahren ist passiv und nicht invasiv. Es werden keine Bilder oder Videos aufgenommen.
Die Messungen führt Bell Geospace durch – eines von weltweit nur drei Spezialunternehmen, die geophysikalische Erhebungen dieser Art anbieten. Bei den Messflügen kooperiert die N-ERGIE daher mit der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH (WVV). Das Flugzeug ist während beider Aufträge am Flugplatz Giebelstadt stationiert.
Hintergrund zum Erdwärme-Projekt der N-ERGIE
Die N-ERGIE hat sich zum Ziel gesetzt, die Fernwärme für Nürnberg bis 2035 CO2-neutral zu erzeugen. Erdwärme könnte hierfür ein möglicher, bedeutender Baustein sein. Umfangreiche Untersuchungen sollen daher klären, ob die Nutzung von Erdwärme technisch möglich und für die Umwelt unbedenklich realisierbar ist, welches für den geologischen Untergrund optimal geeignete System eingesetzt werden kann, und wo sich die günstigsten Standorte befinden.
2023 wurde die Genehmigung für die dazu notwendigen Untersuchungen in einem „Erlaubnisfeld zur Aufsuchung von Erdwärme“ vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) erteilt.