In den Startlöchern steht der Bürgersolarpark im Unterpleichfelder Ortsteil Hilpertshausen. Die Module der Freifeld-Photovoltaikanlage sind bereits aufgebaut. Auch die Stromkabel für die Einspeisung ins direkt vorbeiführende Mittelspannleitungsnetz der ÜZ Mainfranken auf 20-KV-Ebene liegen bereit. Anfang 2026 startet der Probebetrieb und noch im ersten Quartal soll die Einspeisung des umweltfreundlich erzeugten Stroms aus Sonnenenergie beginnen.
Nun ist es für Menschen aus der Region möglich, ihr Interesse an einer finanziellen Beteiligung am Bürgersolarpark Hilpertshausen zu bekunden. Damit können sie die Energiewende und den Ausbau der erneuerbaren Energien vor Ort unterstützen und zugleich von attraktiven Zinsen profitieren. Über die Schritte zur „grünen Geldanlage“ informieren ein Flyer sowie die Homepage des mittelständischen Unternehmens Südwerk Energie GmbH mit rund 50 Mitarbeitenden.
Der Start der Beteiligungsmöglichkeit war für den Investor und Betreiber Südwerk Anlass für einen Ortstermin. Projektleiter Thomas Jungkunz und Projektmanagerin Marion Nikol hatten die Unterpleichfelder Bürgermeister, die Mitglieder des Gemeinderats und Mitarbeitende des Bauamts eingeladen. Auch für die Grundstückseigentümer der aktuellen Photovoltaikanlage sowie der geplanten Erweiterungsflächen war es eine gute Gelegenheit, sich über den Stand des Projekts zu informieren und in persönlichen Gesprächen auszutauschen.
Die Anlage in Hilpertshausen hat eine Spitzenleistung von 7,2 MWp. Erwartet wird ein jährlicher Stromertrag von rund 7,4 Millionen Kilowattstunden. Bei der Vorstellung der Anlage bedankte sich Projektleiter Jungkunz bei allen, die „in den letzten Jahren von der ersten Idee bis heute mit angepackt haben“. Alles habe „wunderbar geklappt“, lobte er insbesondere das Bauamt der Gemeinde und dessen Leiter Burkhard Kuther.
„Vor einigen Jahren haben wir uns im Gemeinderat entschieden, den Weg der erneuerbaren Energien weiterzugehen, ihn zu unterstützen und zu lenken“, erinnerte Bürgermeister Alois Fischer in seinem Grußwort. Grundsätzlich sei die Gemeinde Unterpleichfeld „energietechnisch schon gut aufgestellt“. Im Ort gibt es beispielsweise sieben Biogasanlagen und zwei Nahwärmenetze.
Bestimmte Flächen für Freifeld-Photovoltaikanlagen wurden ausgewiesen, und den Bürgerinnen und Bürgern sollte stets die Möglichkeit einer Beteiligung eingeräumt werden. Dank der gesetzlichen Kommunalabgabe profitiert auch die Gemeindekasse: Unterpleichfeld erhält neben der Gewerbesteuer voraussichtlich in den nächsten 20 Jahren rund 358.000 Euro aus der jetzt vorgestellten Anlage in Hilpertshausen.
„Wir glauben an die erneuerbaren Energien“, sagte Projektmanagerin Nikol und verwies auf eine geplante Erweiterungsfläche südlich der neuen Anlage. Projektleiter Jungkunz wünschte sich „offene und ehrliche Diskussionen zur Erzeugung erneuerbarer Energie“. Er ist sich sicher: „Wir müssen die Energiekosten senken und brauchen die Energieerzeugung vor Ort“. Das inhabergeführte Unternehmen Südwerk aus dem oberfränkischen Burgkunstadt habe bislang über 40 Photovoltaikprojekte dieser Art mit einer Gesamtleistung von mehr als 400 Megawatt realisiert.
Darüber hinaus lege die Südwerk-Gruppe Wert auf eine Doppelbenutzung der Flächen. Das Gelände in Hilpertshausen wird noch mit einer Blühwiese eingesät. Für den Natur- und Artenschutz wurden Ausgleichsflächen angelegt, ein Teil von ihnen direkt unterhalb des Areals der PV-Anlage.
Eine finanzielle Beteiligung am Bürgersolarpark in Hilpertshausen ist ab einem Betrag von 250 Euro möglich und lässt sich online unter beteiligung.suedwerk.de durchführen. Bis Ende Oktober können Interessierte über die Online-Plattform unverbindlich ihr Interesse bekunden. Unterpleichfelder Bürgerinnen und Bürger werden bei den Investitionswünschen bevorzugt. Die Zeichnungsfrist startet am 1. Dezember 2025.